Augenlaserbehandlung

LASIK: ein kurzer Überblick

Augenlaserbehandlung zur Behandlung von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung

8. Januar 2020

Der LASIK-Eingriff ist eine effektive Behandlungsmöglichkeit bei Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) und einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Wenn Sie eine Laserbehandlung erwägen, erfahren Sie hier alles, was Sie darüber wissen müssen.

Was ist LASIK?

Mit LASIK (Laser-Assisted In Situ Keratomileusis) werden Refraktionsfehler (Fehlsichtigkeiten) behandelt, indem die oberste Schicht des Auges aufgeklappt und das darunterliegende Gewebe umgeformt wird. Wie auch bei anderen Eingriffen der Augenlaserchirurgie werden bei LASIK Beeinträchtigungen des Sehvermögens behandelt, indem die Hornhaut umgeformt und dadurch die Art und Weise, wie Lichtstrahlen am Augenhintergrund gebündelt werden, korrigiert wird.

Seit seiner Erfindung in den frühen 90er Jahren ist LASIK das beliebteste chirurgische Behandlungsverfahren zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung.

Wie funktioniert LASIK?

Bei LASIK nimmt der Arzt vorne am Auge einen kleinen Gewebeschnitt vor, einen sogenannten Flap („Hornhautdeckel"), damit ein Excimerlaser an die inneren Schichten des Hornhautgewebes gelangen kann. Der Chirurg verwendet entweder ein mechanisches Instrument, Mikrokeratom genannt, oder einen Femtosekundenlaser, um den Flap zu erzeugen.

Kommt ein Femtosekundenlaser für den Flap-Schnitt zum Einsatz, nennt man das Verfahren Femto-LASIK. Dieser Lasertyp arbeitet im nahen Infrarotbereich und zeichnet sich durch ultrakurze Pulse aus. Dank seiner hohen Spitzenleistung in Form von sehr schnellen Pulsenergien (einige Femtosekunden) können mit Mikropräzision einzelne Schnitte oder Schichten im Hornhautgewebe erzeugt werden, ohne das umliegende Gewebe zu beeinträchtigen.

Nachdem der Flap aufgeklappt wurde, behandelt ein Excimerlaser den Refraktionsfehler des Auges. Der Laser trägt nur das notwendige Gewebe ab und beeinträchtigt nicht das umgebende Gewebe.

Vorteile

  • Standardverfahren: LASIK ist seit mehr als 20 Jahren die Standardbehandlung. Viele Chirurgen sind sehr erfahren bei der Anwendung dieses Verfahrens.
  • Schnelle Erholung: Für gewöhnlich wird die Sicht innerhalb weniger Stunden nach dem Eingriff klarer und in den darauffolgenden Wochen zunehmend stabiler.
  • Hohe Verfügbarkeit: LASIK ist die derzeit am weitesten verbreitete Methode der Augenlaserbehandlung. Die meisten Kliniken, die Augenlaserkorrektur anbieten, sind mit der entsprechenden Technologie ausgestattet.

Vorbereitung auf den Eingriff

Vor dem Eingriff empfehlen Ärzte den Patienten üblicherweise Folgendes:

  • Tragen Sie vor dem Eingriff mindestens vier Wochen lang keine harten Kontaktlinsen und zwei Wochen lang keine weichen Kontaktlinsen, da das sonst die Ergebnisse der Diagnose-Voruntersuchungen verfälschen könnte.
  • Verzichten Sie am Tag vor und am Tag des Eingriffs auf Make-up, Parfüm und Cremes. Diese können Rückstände in der Augen- und Wimpernpartie hinterlassen, wodurch das Infektionsrisiko steigt.
  • Lassen Sie sich nach dem Eingriff von jemandem abholen und nach Hause fahren (falls Sie ansonsten selber gefahren wären). Möglicherweise sind Sie auch die folgenden paar Tage nach dem Eingriff auf Unterstützung angewiesen.

Die Schritte

  • Betäubung des Auges

    Um Schmerzen während des Eingriffs zu reduzieren, erhalten Patienten eine Tropfanästhesie zur Betäubung des Auges. Eine Lidsperre verhindert, dass der Patient während des Eingriffs blinzelt.

  • Fixierung des Auges und Erzeugung des Flaps

    Nachdem das Auge betäubt wurde, muss es für den Eingriff fixiert werden. Hierfür wird ein Kontaktglas oder ein Saugring schonend auf das Auge aufgelegt. Dabei kann ein leichtes Druckgefühl auftreten. Sobald sich das Auge nicht mehr bewegt, trennt der Arzt eine dünne Gewebeschicht von der oberen Schicht des Auges entweder mit einem mechanischen Werkzeug (Mikrokeratom) oder einem Femtosekundenlaser ab.

  • Wechseln zum Excimerlaser

    Nachdem der Flap erzeugt wurde, wird der Patient für den nächsten Schritt zum Excimerlaser gebracht. Dort klappt der Arzt den auf der Augenoberfläche erzeugten Flap auf - ähnlich wie wenn er ein Buch aufschlagen würde.

  • Modellierung der Hornhaut

    Um den Refraktionsfehler zu korrigieren, modelliert der Laser das Hornhautgewebe. Excimerlaser sind mit einem Eye-Tracking-System ausgestattet, um die Augenbewegungen während des Eingriffs zu verfolgen und gegebenenfalls auszugleichen. Je nach Laser können Geräusche und Gerüche auftreten.

  • Wiederanlegen des Flaps

    Der Chirurg legt den Flap auf die ursprüngliche Position zurück. Innerhalb von Stunden klebt der Flap wieder an dem darunterlegenden Gewebe fest und muss nicht angenäht werden.

Nach dem Eingriff

Nach dem Eingriff sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Reiben Sie sich nicht das behandelte Auge, ruhen Sie sich aus und vermeiden Sie übermäßige Anstrengungen
  • Tragen Sie am Tag nach dem Eingriff eine Schutzbrille, um zu vermeiden, dass Sie durch ein unbewusstes Augenreiben versehentlich den Flap verschieben
  • Tragen Sie in der ersten Woche nach dem Eingriff beim Schlafen eine Augenklappe, um zu vermeiden, dass der Flap verrutscht
  • Benutzen Sie nach dem Eingriff einige Tage lang Augentropfen, um Infektionen vorzubeugen und Trockenheit zu reduzieren
  • Vermeiden Sie mindestens zwei Wochen lang anstrengende Kontaktsportarten

Mögliche Nebenwirkungen

Kein chirurgischer Eingriff ist völlig frei von Risiken und Nebenwirkungen. Ihr Augenarzt kann Ihnen alle möglichen Risiken erläutern und entscheiden, ob ein Eingriff für Sie infrage kommt.

Nach einem Eingriff können jedoch folgende Nebenwirkungen auftreten:
Komplikationen mit dem Flap: Auch wenn der Flap nach dem Eingriff normalerweise wieder am Auge anhaftet, verwächst er nicht wieder vollständig mit dem Gewebe der Hornhaut. Da der Flap lediglich auf dem Auge anliegt, besteht ein geringes Risiko, dass er sich löst, insbesondere bei Kontaktsportarten oder anderen Aktivitäten. Zu den Flap-Komplikationen nach dem Eingriff gehören Infektionen, Entzündungen oder eine Verlagerung des Flaps.

Trockene Augen: Dieses Symptom kann nach einer LASIK-Augenlaserkorrektur auftreten. Werden bei der Augenlaserbehandlung Nerven durchtrennt, kann das beim Patienten zu verringertem Blinzeln führen und/oder Nervensignale können nur noch unzureichend an die Tränenkanäle gesendet werden. Bei weniger häufigem Blinzeln verdunstet die Tränenflüssigkeit des Auges schneller als gewöhnlich. Als Folge davon sind die Augen weniger befeuchtet und trockener. Trockene Augen nach einer LASIK-Behandlung können zu Unwohlsein führen und das Sehvermögen beeinträchtigen. Es wird aber mit der Zeit besser oder verschwindet gar komplett.

Häufig gestellte Fragen

  • Der Unterschied zwischen der Femto-LASIK- und der klassischen LASIK-Methode liegt in der Art, wie der Flap in der Hornhaut erzeugt wird. Bei Femto-LASIK geschieht dies mithilfe eines Lasers. Bei der klassischen Methode öffnet der Chirurg die Hornhaut manuell mit einem Mikrokeratom (mechanisches Instrument).

    Der Laser kann den Hornhauteinschnitt präziser und kalkulierbarer erzeugen als die manuelle Methode mit einem mechanischen Instrument. Allerdings gibt es unter Chirurgen keine einheitliche Meinung darüber, ob eine Methode der anderen klinisch überlegen ist. Die Entscheidung für eine der Methoden hängt vom Patienten und der Präferenz des jeweiligen Arztes ab.

  • Nicht jeder Patient wird nach einem LASIK-Eingriff eine 20/20-Sehkraft haben. Eine weltweite Untersuchung von LASIK aus dem Jahr 2009 fand allerdings heraus, dass mehr als 95 % der LASIK-Patienten im Zeitraum 1995–2003 mit ihrem Ergebnis zufrieden waren.

  • PRK/LASEK wird üblicherweise nicht bei starker Kurzsichtigkeit empfohlen, wohingegen SMILE nicht bei Weitsichtigkeit eingesetzt werden kann.

    Am besten besprechen Sie Ihre Möglichkeiten mit einem Augenspezialisten, um die ideale Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.

  • Der Eingriff dauert in der Regel etwa 30 Minuten. Nach etwa einem oder zwei Tagen können Sie wieder zu Ihrem Alltag zurückkehren.

    Die genaue Dauer hängt vom Patienten ab, aber der Flap sollte innerhalb einiger Tage stabil sein. Ihre Sehkraft kann noch einige Monate nach dem Eingriff schwanken.

    Ärzte verordnen normalerweise eine Folgeuntersuchung am Tag nach dem Eingriff und noch einmal einen Monat später, um den Verlauf der Heilung zu überprüfen.


Diesen Artikel teilen