ZEISS Correlative Cryo Workflow
Ihre Lösung für die TEM-Lamellenpräparation und die volumetrische Bildgebung unter Tieftemperatur-Bedingungen
Mit der Kryomikroskopie lassen sich Zellstrukturen im naturnahen Zustand untersuchen: Die Ultrastruktur von Zellen und Gewebe können frei von Artefakten konserviert werden und die Zellprozesse werden unmittelbar gestoppt. Die Kryomikroskopie stellt die Anwender allerdings vor komplexe Herausforderungen, wie etwa zeitaufwändige Präparations- und Bildgebungsverfahren, Devitrifikation, Eiskontamination oder Probenverlust – umso mehr, wenn die erfassten Daten über Bildgebungsmodalitäten hinweg korreliert werden sollen.
Der ZEISS Correlative Cryo Workflow verbindet Weitfeld-, Laser-Scanning- und FIB-SEM-Mikroskopie in einem einzigen nahtlosen, anwenderfreundlichen Arbeitsablauf. Die Lösung erfüllt damit die besonderen Anforderungen von Experimenten bei extrem tiefen Temperaturen – von der Lokalisierung fluoreszierender Makromoleküle über die kontrastreiche Abbildung von Volumendaten bis zur Lamellenverdünnung direkt auf dem Grid für die Kryo-Elektronentomographie.

Bildgebung des naturnahen Zustands
- Nahtloser Kryo-Workflow über mehrere Modalitäten
- Schutz der Proben vor Devitrifikation und Eiskontamination
- Hochauflösende Fluoreszenzbildgebung
- Kontrastreiche Abbildung von Volumendaten und 3D-Rekonstruktion
- Gezielte Lamellenverdünnung auf dem Grid für Kryo-TEM-Anwendungen
- Mehrzwecknutzung für Tieftemperatur- und Raumtemperatur-Anwendungen
Vereinfachter Workflow – Sie konzentrieren sich voll auf Ihre Forschung
Mit dem ZEISS Correlative Cryo Workflow meistern Sie die anspruchsvolle Kombination verschiedener Bildgebungsmodalitäten unter Tieftemperatur-Bedingungen. Die Workflow-Lösung vereint die Licht- und die Elektronenmikroskopie und ermöglicht so die volumetrische Bildgebung und die effiziente Präparation von TEM-Lamellen. Spezielles Zubehör vereinfacht den Arbeitsablauf und gewährleistet einen sicheren Transfer der Kryoproben zwischen den Mikroskopen. Die Software ZEN Connect stellt das Datenmanagement sicher und hält die Daten über den gesamten Workflow im Kontext. Eine Reihe von Verarbeitungswerkzeugen hilft, die Bildresultate zu verbessern.


Überragende Komponenten für höchste Datenqualität ihrer Klasse
Dank kryokompatibler Objektive und der hohen Empfindlichkeit des Airyscan-Detektors ermöglichen ZEISS LSM-Systeme das Lokalisieren von Proteinen und zellulären Strukturen mit hoher Auflösung, während eine schonende Beleuchtung und konstant niedrige Temperaturen die Proben vor Devitrifikation schützt. Das ZEISS Crossbeam FIB-SEM bietet eine kontrastreiche volumetrische Bildgebung – auch ohne zusätzliche Kontrastierung der Proben mit Schwermetallen. Beide Modalitäten liefern wertvolle funktionelle und strukturelle Informationen für ein umfassendes Verständnis der Ultrastruktur, unabhängig davon, ob Sie die Erkenntnisse mit TEM-Studien vertiefen oder nicht.
Mehrzwecklösungen für die größtmögliche Produktivität Ihrer Imaging-Einrichtung
Im Gegensatz zu anderen Lösungen können die am Workflow beteiligten ZEISS Mikroskope nicht nur für die Kryomikroskopie, sondern auch für Anwendungen bei Raumtemperatur verwendet werden. Dieser Faktor ist insbesondere dann entscheidend, wenn die Mikroskope mit den Tieftemperatur-Untersuchungen nicht vollständig ausgelastet sind. Das Umrüsten der Geräte von Tieftemperatur- auf Raumtemperaturnutzung ist schnell erledigt und erfordert kein technisches Know-how. Diese Flexibilität gibt den Anwendern mehr Zeit für ihre Experimente. Imaging-Einrichtungen profitieren von einer besseren Auslastung und einer schnelleren Rentabilität ihrer Investition.

ZEISS Correlative Cryo Workflow auf einen Blick

Vorteile
Bewertung der Probenqualität und Vorbeugung von Beschädigungen der Proben
Probenverlust, Eiskontamination und Devitrifikation sind verbreitete Probleme der Kryomikroskopie. Der ZEISS Correlative Cryo Workflow trägt dazu bei, Ihre wertvollen vitrifizierten Proben vor vielen denkbaren Fallstricken zu schützen, die in diesem anspruchsvollen Workflow auftreten können.
Das ZEISS Kryo-Zubehörset verringert gemeinsam mit den Bildgebungsfunktionen des ZEISS LSM/Airyscan und ZEISS Crossbeam die Risiken eines Verlusts oder einer Zerstörung Ihrer Proben bei der Arbeit unter Tieftemperatur-Bedingungen.
Vor der Verarbeitung der Probe im Workflow steht die Vitrifikation als ganz eigene Herausforderung. Trotz der jüngsten Entwicklungen in der Vitrifikationstechnologie sind Proben oft immer noch mit einer dicken Eisschicht bedeckt oder sie sind nur teilweise vitrifiziert und zeigen Bereiche mit nichtamorphem Eis. Eine mangelhafte Vitrifikation zerstört die Ultrastruktur von Zellen und Gewebe. Diese Bereiche werden erst unter dem TEM erkannt, solange Ihr Lichtmikroskop oder FIB-SEM keine Möglichkeit einer frühzeitigen Probenbewertung im Workflow bietet.
ZEISS LSMs eröffnen diese Bewertung anhand von verschiedenen Kontrastmethoden. Der herausragende Kontrast von ZEISS Crossbeam ermöglicht ebenfalls eine zuverlässige Bewertung der Probenqualität. So sparen Sie Zeit und steigern die Effizienz der Untersuchungen.


Eisdickenmessung und effiziente ROI-Ausrichtung
Die Eisdickenmessung spielt eine wichtige Rolle für die Bewertung der Probenqualität und für die Lokalisierung der zu untersuchenden Zellen in der vitrifizierten Probe. Mithilfe des Lichtmikroskops können Sie die Probe mühelos validieren. Auflicht- und Konfokal-Fluoreszenzbildgebung liefern erste Hinweise auf die Qualität und geben Ihnen die Möglichkeit, vielversprechende Zellen eindeutig zu lokalisieren.
Wenn im Fluoreszenzsignal spinnennetzartige, unscharfe Muster auftreten, deutet das oft auf eine unzureichend gefrorene Probe hin. Bei tauchgefrorenen Proben kann zudem die Gefrierqualität und Konservierung innerhalb der Probe uneinheitlich sein. Die Vorauswahl von Zellen anhand von Eisdicke und Eisqualität spart Zeit, bevor die Probe in den nächsten Schritt des korrelativen Kryo-Workflows gelangt.
Lösungsübersicht
ZEISS Kryo-Zubehörset
Für den ZEISS Correlative Cryo Workflow können verschiedene Probenträger genutzt werden. Von TEM-Grid über AutoGrid und Saphirscheiben bis hin zu HPF-Planchetten: Mit dem Kryo-Zubehörset können Sie die Proben mühelos einlegen, transferieren und aufbewahren. Eine Auswahl an Material und Werkzeugen unterstützt die sichere Probenhandhabung im gesamten Workflow. Die Komponenten sind kompatibel zu:
- Linkam CMS196V³ (Kühltisch für die korrelative Kryomikroskopie)
- Quorum PP3010Z (Kühlsystem)

Einfacher Probentransfer und sichere Probenhandhabung in ZEISS Crossbeam
Der ZEISS Correlative Cryo Workflow umfasst das hochautomatisierte, anwenderfreundliche gasgekühlte Kryopräparationssystem Quorum PP3010Z.
- Die Kryopräparationskammer mit Turbomolekularpumpe bietet Werkzeuge für die kontrollierte, automatische Sublimation und die Sputter-Beschichtung.
- Aus der Kryopräparationskammer, die direkt mit der ZEISS Crossbeam-Kammer verbunden ist, wird die vitrifizierte Probe zur Bildgebung und zum Fräsen auf einen hochstabilen Kühltisch transferiert.
- Die Kühlfallen in der Kryopräparationskammer und der Crossbeam-Kammer schützen die Probe vor Eiskontamination.
- Das an der Säule befindliche Kühlsystem CHE3010 sorgt für die fortlaufende Kühlung über mindestens 24 Stunden.
- Alle Quorum-Kühlkomponenten werden über die Prepdek®-Arbeitsstation gesteuert, auch das Vakuum-Kryoröhrchen für die Kryotransfervorrichtung und der TEM-Präparationsschrapper für die ZEISS Ladestation.

Die zuverlässigsten Bildgebungsmodalitäten in Kombination


Die zentrale Schaltstelle: Ein wohlausgewogenes Software-Paket
Die Software-Plattformen wurden um kryospezifische Funktionen erweitert, die den korrelativen Kryo-Workflow optimieren und die nahtlose Zusammenarbeit der verschiedenen Komponenten gewährleisten. Für die Herausforderungen, die sich aus der korrelativen Kryomikroskopie ergeben, wurden zusätzliche Software-Module entwickelt.
- ZEISS ZEN
- ZEISS ZEN Connect
- ZEN EM Processing Toolbox
- SmartSEM und SmartFIB
- Cryo Drift Reduction

Anwendungen
ZEISS Correlative Cryo Workflow in der Anwendung
Zellbiologie: Erkennen seltener Ereignisse
Spindelpolkörperchen in Hefezellen lassen sich nur schwer lokalisieren. Diese Strukturen sind klein und selten. Mit dem ZEISS Correlative Cryo Workflow können Sie diese Zellstrukturen im naturnahen Zustand erkennen. Das LSM mit dem Airyscan-Detektor vereinfacht die Erkennung dieser Strukturen noch weiter, sodass zusätzliche Details abgebildet werden können. Alle Bilder – von einem ersten Überblick über die gesamte Zelle bis hin zu hochauflösenden Bildern dieser winzigen Strukturen – werden in einem ZEN Connect-Projekt geordnet, das alle erforderlichen Daten zur Relokalisierung dieser Zellstrukturen im FIB-SEM aufnimmt.
Mit Crossbeam können TEM-Lamellen der erkannten Bereiche für die Kryo-Elektronentomographie präpariert werden. Auch die volumetrische Bildgebung ist möglich. Die Workflow-Lösung bietet zudem eine Funktion, mit der Sie nach der Bildaufnahme alle Daten wieder miteinander in Verbindung bringen können. Die Crossbeam-Bilder oder die TEM-Tomogramme lassen sich mit den LSM-Daten zusammenführen und im dreidimensionalen Kontext rendern.
Mit NUP-(Kernporenkomplex)-GFP und CNM67-tdTomato markierte Hefezellen.
Probe und Tomogramm mit freundlicher Genehmigung von M. Pilhofer, ETH Zürich, Schweiz

Zellbiologie: Korrelative volumetrische 3D-Bildgebung
Sobald Zellstrukturen wie Spindelpolkörperchen mit dem LSM-System erkannt wurden, kann die Ultrastruktur dank der überragenden Bildgebungsqualität von ZEISS Crossbeam gezielt per volumetrischer Kryobildgebung abgebildet und analysiert werden. Crossbeam liefert selbst bei niedriger Beschleunigungsspannung kontrastreiche Aufnahmen ungefärbter vitrifizierter Proben und schützt gleichzeitig die Proben vor Beschädigung. Die hochauflösenden Bilder des LSM und die kontrastreichen Bilder von Crossbeam erleichtern die präzise Bildüberlagerung. Nach der Relokalisierung der ROI in Crossbeam mit ZEN Connect wurden 3D-Datensätze der erkannten Zellen aufgenommen. Es wurde auf zwei Spindelpolkörperchen im korrelativen Volumen abgezielt. Die Ausrichtung der einzelnen Mikrotubuli wird in den kontrastreichen Bildern gemäß der Schneidrichtung des FIB deutlich sichtbar. Im 3D-Volumen konnten weitere Zellkompartimente erkannt werden.
Probe mit freundlicher Genehmigung von M. Pilhofer, ETH Zürich, Schweiz

Krebsforschung
Krebszellen zeigen einen starken Phänotyp gegen die mitochondriale Teilung, der potenziell ihre Arzneimittelresistenz erklärt. Chemische Fixationsmethoden erzeugen häufig Artefakte, beispielsweise eine Ablagerung von Mitochondrien, die als Teilungsereignisse fehlinterpretiert werden können. Die Kryofixation umgeht diese Artefakte und konserviert die Proben im naturnahen Zustand.
Das Beispiel zeigt Adenokarzinomzellen nach dem Tauchgefrieren auf Saphirscheiben. Die LSM-Daten zeigen bereits ein dichtes mitochondriales Netz mit erhöhter Teilung, das nachfolgend durch die Crossbeam-Daten bestätigt wird. Nach der Aufnahme mit LSM und Airyscan wurde die vitrifizierte Probe zu Crossbeam transferiert. ZEN Connect konnte die ROIs relokalisieren, wodurch der entsprechende Datensatz nach der Aufnahme überlagert und alle erfassten Bilder geordnet wurden.


Pflanzenwissenschaft
Die Reaktion von Pflanzen auf veränderte Umgebungsbedingungen (z. B. auf einen erhöhten Salzgehalt) ist ein wichtiges Forschungsthema in der Pflanzenwissenschaft. Pflanzen zeigen in der Regel Stressreaktionen, wenn sie veränderten Bedingungen ausgesetzt sind. Auf Ultrastrukturebene lässt sich unter anderem die Bildung sogenannter Stromuli beobachten, also schlauchartiger Verlängerungen der Plastide.
Das ZEN Connect-Projekt zeigt Bilder verschiedener Bildgebungsmodalitäten: Mit dem LSM wurden die Stomata und die internalisierten Plastide anhand der Autofluoreszenz der Probe lokalisiert. Nach der erfolgreichen Relokalisierung der ROI wurde das LSM-Bild mit einem SEM-Überblickbild des ausgewählten Stomas überlagert. Ein FIB-Bildstapel des Stomas wurde aufgenommen. Der EM-Datensatz zeigte eine erhöhte Stromulusbildung in den Plastiden.
Probe mit freundlicher Genehmigung von B. Franzisky, University of Hohenheim


Entwicklungsbiologie: Untersuchung von mitotischen Zellen in C. elegans
Ganze Würmer der Art C. elegans wurden mit HPF fixiert und embryonale Zellen in der Metaphase wurden in situ mit der Kryofluoreszenzmikroskopie abgebildet. Anschließend wurden die untersuchten Würmer per Gefrieraustausch mit Schwermetallen markiert, in Harz eingebettet und geschnitten, sodass dasselbe Volumen mit hoher Auflösung und hohem Kontrast durch Crossbeam lokalisiert und dargestellt werden konnte. Mit diesem Workflow konnte die gewünschte Metaphase erfolgreich rekonstruiert werden. Dieser Ansatz führte zudem zu einigen Zufallsentdeckungen: Ein nahegelegenes interessantes punktförmiges Fluoreszenzsignal konnte mit einem mutmaßlichen Autophagosom korreliert werden.
Die Kryofluoreszenzmikroskopie von hochdruckgefrorenen dicken Proben kann somit transiente Zellstrukturen im naturnahen Zustand festhalten und abbilden. Durch die sachgemäße Verarbeitung und die anschließende korrelative volumetrische EM-Bildgebung können diese Zielarchitekturen dann in hoher Auflösung und in 3D rekonstruiert werden.
Mit freundlicher Genehmigung von Kedar Narayan, National Cancer Institute / NIH und Frederick National Laboratory for Cancer Research, USA


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Your Solution for TEM Lamella Preparation and Volume Imaging under Cryogenic Conditions
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